Leo Frings wurde am 10. September 1927 in Eilendorf, heute ein Ortsteil von Aachen, geboren. Sein Vater, gelernter Maurer, arbeitete im Glaswerk Stolberg in einer Maurerkolonne. Die Familie mit vier Kindern führte zudem eine Nebenerwerbslandwirtschaft. Frings‘ Eltern waren in kirchennahen Vereinen aktiv, der Vater bis 1933 Mitglied einer christlichen Gewerkschaft.
Leo Frings besuchte die Volksschule von 1934 bis 1942. Er und seine Geschwister hielten sich von HJ und Jungvolk fern, Frings wurde aber mit der Schulentlassung zwangsweise HJ-Mitglied. Im Rahmen der Möglichkeiten blieb er in der katholischen Kirche und in bündischen Gemeinschaften aktiv.
1943 begann er bei der Post eine Ausbildung als Fernmeldehandwerker. Der Einberufung zur Wehrmacht im September 1944 entzog er sich und tauchte unter. Durch die Kriegsfolgen konnte er die Ausbildung erst 1947 beenden. 1949 macht Frings die Prüfung für den mittleren technischen Dienst und wurde mit Planungsaufgaben betraut.
Schon seit 1945 gewerkschaftlich aktiv wurde Frings 1949 Mitglied der Deutschen Postgewerkschaft (DPG) und engagierte sich als Personalratsmitglied. 1953 trat Frings aus Protest gegen politische Einseitigkeit für einige Monate aus der DPG zum Christlichen Gewerkschaftsbund über, kehrte aber bald zurück. Innergewerkschaftlich war er bis 1969 neben zahlreichen anderen Funktionen Vorsitzender der DPG-Ortsverwaltung Aachen, danach örtlicher DPG-Vorsitzender und Kreisvorstandsmitglied des DGB, bis er 1988 in Ruhestand ging.